In der Mitte liegt die Kraft

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Es gibt viele Menschen, die das Gefühl haben, ihre Mitte verloren zu haben, insbesondere in diesen Zeiten des Umbruchs und der Veränderung. Wir spüren, wie wichtig die innere Mitte für unser Leben ist. Bei genauerem Hinsehen merken wir aber auch, dass unsere Lebensräume ihre Mitten ebenso verloren haben. Brauchen wir diese äußeren Mitten nicht mehr? Oder haben wir da was übersehen? In diesem Blog begebe ich mich auf Spurensuche.

Es ist oft die Rede ist von Achtsamkeit, Zentrierung, Vitalit?t. Und in der inneren Mitte sein. Klingt doch gut, oder? Was aber, wenn wir dieselben Begriffe f?r Lebensr?ume anwenden? Was hei?t es f?r ein Geb?ude oder einen Platz achtsam, zentriert und vital zu sein?  Ein achtsames Geb?ude, ein zentrierter Ortsplatz, eine vitale Siedlung ? das klingt doch etwas abgehoben. Vielleicht auch nicht, wenn wir den Wortbedeutungen in ihre Mitte folgen …

Mitte, was ist das?

Die Mitte kennzeichnet besondere Orte in unserem Leben. Unsere eigene innere Mitte, die Mitte unserer Partnerschaft und Familie, die Mitte von Wohnung und Haus, die Mitte von ?ffentlichen und betrieblichen Geb?uden, die Mitte unserer sozialen und betrieblichen Beziehungen, die Mitte von Dorf, Siedlung, Stadtteil und Stadt.

Mitte, wie ist das?

Die Mitte hat aber nicht nur mit Mittelpunkt oder Mittenpunkt zu tun. Das nat?rlich auch, aber dieser Punkt kann viel mehr. Mitte verk?rpert neben dem statischen Aspekt von Ort, Platz, Stelle auch dynamische Aspekte von Gelegenheit, M?glichkeit, Entwicklung. Wir m?ssen immer beide Aspekte denken, wenn wir Mitte gestalten, damit sie in ihre Wirksamkeit kommt.

Mitte, wozu?

Die Mitte steht f?r die Lebenskraft, sie schafft das Potential f?r Achtsamkeit, Zentrierung, Vitalit?t. Die Mitte ist aber auch Fokus des dauernden Wandels und des Ausgleichs von Gegens?tzen. Alle Richtungen verschmelzen in einem Punkt. Jede Form der Lebensenergie trifft sich in seiner Essenz. Und Mitte braucht Grenze, damit Raum entsteht und sich die Mitte wiederfinden kann.

Mittenimpulse

In sieben Beispielen sollen verschiedene Aspekte von Mitte betrachtet werden. Und ihre physische, energetische, emotionale, mentale, seelische und geistige Relevanz.

Die soziale Mitte

Wenn Menschen zusammenleben, entsteht etwas Neues. Ein eigener Organismus, den wir Kommune nennen. Dieser Organismus verlangt nach einer ihm eigenen Mitte. Ohne diesen kann keine soziale, nachbar?schaftliche oder gar freundschaftliche Beziehung entstehen. Mitte hat mit Beziehung zu tun. Mit Verbindung und mit Achtsamkeit.

Die d?rfliche Mitte

Die soziale Mitte manifestiert sich am Dorf- oder Stadtplatz. In einer Ausgestaltung eines Platzes, wo man sich trifft, austauscht, streitet und schlichtet. Wie auch am Schulhof, im Betriebsgel?nde, in der Siedlung. Pl?tze mit Mitte haben das Zeug, Pl?tze f?r Identifikation zu werden. Wir f?hlen uns zugeh?rig und teilhaftig.

Die gestimmte Mitte

Gute Pl?tze haben wohltuende Atmosph?ren. Sie erzeugen Stimmungen, mit denen wir in Resonanz gehen. Damit werden Gef?hle ausgel?st, die unsere Entscheidungen beeinflussen und uns zu bestimmten Handlungen veranlassen. Sie ?ben eine gewisse Macht auf uns aus, denn sie operieren im Sinnlichen und greifen im Unbewussten an.

Atmosph?re wird so zum Bindeglied zwischen dem objektiv geometrischen Raum und dem subjektiv erlebten Raum, zwischen dem gestimmten Raum und der Stimmung des Menschen im Raum.

Die versorgende Mitte

Atmosph?re entsteht nicht zuf?llig. Sie hat mit Lebensenergie zu tun und mit dem Lebensenergiefluss in Geb?uden und auf Pl?tzen. Lebensenergie muss gefasst werden, damit sie nicht vorbeiflie?t. Damit sie f?r unsere Energieversorgung zur Verf?gung steht. Die alten Ortspl?tze mit ihren Dorflinden, Brunnen oder S?ulen zeigen uns, wie unsere Ahnen ihre Quellen der Kraft fassten.

Die verlorene Mitte

Heute sind B?ume, Quellen und Steine vielfach verschwunden oder dem Verkehr gewichen. Die verbliebenen wurden oft versetzt und funktionieren nicht mehr als Quellen der Lebenskraft. Bei neuen Stadtteilen und Siedlungen werden gestaltete Mitten ?berhaupt erst gar nicht mehr eingeplant. Lebenskraft hat keine Verweildauer mehr und flie?t zu schnell ab.

Die neue Mitte

Die Wiedererrichtung alter Mitten an ihren originalen Pl?tzen oder die Gestaltung neuer Mitten an richtigen Punkten kann helfen, wieder Kraft und Lebendigkeit in unsere Dorfmitten zu bringen. Neue Mitten in Siedlungen und Stadtteilen helfen in vielen Aspekten gemeinschaftlichen Lebens. Mit vielen positiven Folgewirkungen. Die gefasste Lebensenergie liefert die Grundversorgung.

Die t?gliche Mitte

Zentrierung bedeutet, dass alle wichtigen Versorger des t?glichen Lebens am Orts- oder Stadtplatz versammelt sind. Das Gemeindeamt oder Stadtteilzentrum, das Gasthaus, das Kaufhaus, die ?ffi-Haltestelle, die Trafik, das Altenheim, der Kindergarten, ? Das Gemeinsame eben, wie fr?her die Allmende. Das Gegenteil hei?t zerstreut, geschw?cht, orientierungs- und kraftlos.

Zu guter Letzt

Mitte kann man nicht denken. Mitte muss man sp?ren. ?u?ere Mitten lassen sich aber nur sp?ren, wenn man in seiner inneren Mitte ist. Es braucht Menschen, die in ihrer Mitte sind. Damit sie ?u?ere Mitten gestalten. F?r Lebensr?ume, in denen Gemeinschaft funktioniert.


DORFIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
Lebensraum- und Unternehmensberater

A-4040 Linz, Leonfeldner Stra?e 94d
+43 (0)664 / 4053748
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